Ich liege auf der Couch. Im Badezimmer rumpelt die Waschmaschine. Das Rumpeln wird schneller und schneller. Jetzt surrt die Maschine regelrecht und ich überlege mir, dass ich keine Wäsche sein möchte. Hinterher hätte ich einen Knopf in den Haaren, so schnell wie sich die Trommel dreht. Der Knopf ginge nie wieder raus. Ich müsste meine Haare abschneiden. Da sich meine Haare liebend gerne ringeln, sähe ich mit kurzen Haaren aus wie ein Ungarisches Wollschwein. Wie ein Schwein vorallem deshalb, weil mir die Waschmaschine so viele Haare ausreißen würde, dass mein Haar nicht nur verfilzt sondern auch schütter wäre. Die Waschmaschine steht still. Ich stehe von der Couch auf und öffne die Badezimmertür. Es riecht nach Seife, Wasser und frischer Wäsche.
Scheiße! Das Pferd war weg! Mia rannte über die Koppel. Die Cowboystiefel waren kacke. Klar, zum Reiten hatte der kleine Absatz seine Berechtigung. Schließlich wollte Mia nicht wegen glatter Sohlen durch die Steigbügel rutschen und bei einem Sturz womöglich hängen bleiben. Aber auf der Wiese stolperte sie. Huch! Mia schlug mit dem Gesicht auf. Das Gras war warm und weich und roch – eindeutig! Okay, dachte sie resigniert. Alte Indianerweisheit: Ist die Scheiße noch am Dampfen, kann das Pferd nicht weit gelaufen sein. Das bestätigte sich, als Mia sich aufrappelte: Völlig frei – ohne Sattel und Trense – galoppierte ihre Schwester in den Sonnenuntergang. CC0 Pexels