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behindert

Ich poliere meine Brillengläser, die zerkratzt sind, denn meine Brille ist alt. Hässlich ist sie mittlerweile auch. Das dunkle Plastik ist grün geworden. Ich bin zu faul, um zum Optiker zu gehen. Falsch. Ich bin zu beschäftigt. Ich habe schlichtweg keine Zeit, denn ich sitze vor dem Computer und schreibe. Ich packe den Brillenbügel fester und poliere heftiger. Es macht "Klock", als meine halbe Brille auf dem Boden aufschlägt. Mir klappt die Kinnlade nach unten. Ich starre auf das halbe Teil in meiner Linken. Dann auf das Putztuch. Brille und Putztuch verschwimmen im Licht. Jetzt bekomme ich Panik. Es ist scheiße nichts zu sehen. Ich schaue auf den Bildschirm vor mir. Warum musste ich meine blöde Brille putzen? Der Bildschrim ist so grell. Die Welt im Computer und rundherum besteht plötzlich aus Flecken. Ich bin behindert. Behindert. Nicht beeinträchtigt, wie die Wortklauber sagen, die das Wort Behinderung nicht mehr aussprechen, weil sie meinen den Behinderten wäre geholfen, wenn sie plötzlich nur mehr beeinträchtigt wären. Ich kann gar nicht schreiben. Meine Augen hindern mich an der Arbeit am Computer. Also bin ich behindert und Punkt. Ich klebe meine Brille mit Superkleber, sodass aus den Hälften meiner Brille wieder eine Brille wird. Aus Angst, dass meine Sehhilfe erneut auseinanderfällt, verzichte ich darauf, meine Nasenwurzel dort zu reiben, wo die Brille liegt, wie ich das gerne tue, wenn ich denke. Jetzt fühle ich mich beeinträchtigt.

Lieblingstexte

Das Pferd ist weg

Scheiße! Das Pferd war weg! Mia rannte über die Koppel. Die Cowboystiefel waren kacke. Klar, zum Reiten hatte der kleine Absatz seine Berechtigung. Schließlich wollte Mia nicht wegen glatter Sohlen durch die Steigbügel rutschen und bei einem Sturz womöglich hängen bleiben. Aber auf der Wiese stolperte sie. Huch! Mia schlug mit dem Gesicht auf. Das Gras war warm und weich und roch – eindeutig! Okay, dachte sie resigniert. Alte Indianerweisheit: Ist die Scheiße noch am Dampfen, kann das Pferd nicht weit gelaufen sein. Das bestätigte sich, als Mia sich aufrappelte: Völlig frei – ohne Sattel und Trense – galoppierte ihre Schwester in den Sonnenuntergang. CC0 Pexels

Geschichte

Ein gute Geschichte ist wie Musik und klingt weiter. CC0 Pexels

Rosenkrieg

Anika geriet in Rage, sobald sie ihn sah. Dabei war es Liebe auf den ersten Blick gewesen. Damals im Blumenmarkt. Sie war über einige am Boden stehende Lavendelbüsche gebeugt. Als sie sich aufrichtete, stach er ihr ins Auge. Sie verliebte sich vom Fleck weg in seine Eleganz. Nun lungerte er auf der Veranda herum und warf einen langen Schatten in der Abendsonne. Anika verpasste ihm einen Tritt – diesem verlausten Rosenstock im Terrakottatopf. CC0 pixabay/889520

Im Handel: Ein Cowboy im Dörfle

Herzklopfen – endlich ist „Ein Cowboy im Dörfle“ im Handel erhältlich. Ich fühle mich wie eine Mama an der Haustür, deren Kind die Schultasche schultern und zum ersten Mal alleine zum Bus geht. Ich habe eine Riesenfreude, bin stolz und gespannt, wie euch meine Story über den Cowboy Jase Jackson und seine bayrische Liebe Laura gefällt. 50 Seiten Liebe in „Ein Cowboy im Dörfle“. Ab sofort überall erhältich, wo es E-Books gibt. Maria Appenzeller. 2018. dp Digital Publishers. Stuttgart. ISBN: 9783960873174 Kaufen bei Amazon Kaufen bei Thalia 50 Seiten Liebe. Ein Cowboy im Dörfle. Überall wo es E-Books gibt.