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Es werden Posts vom Juli, 2010 angezeigt.

Elefantenfuß

Auf dem Teich treibt ein spitzes Gehäuse. Vorsichtig greife ich danach, halte es hoch und betrachte es. Etwas Dunkles tastet sich aus der Öffnung, es erinnert mich an den plumpen Fuß eines Elefanten. Vorne, wo der Elefant Zehennägel hätte, sehe ich zwei Knubbel, daneben winzige Punkte - die Augen der Wasserschnecke. Ich wate ans Ufer und setzte das Tier im Wasser zwischen Pflanzenstängeln ab. Anmutig faltet es sich auseinander, kein bisschen hat es mehr vom dicken Elefantenfuß. Aus den Knubbeln werden Fühler, breiter und dicker, als die der Artgenossen am Land. Sie wiegen in der Strömung. Die Schnecke saugt sich am Schilf fest.

geblendet

Vor mir, in der gleißenden Mittagssonne, blitzt der See wie ein blendender Spiegel. Nur manchmal weht ein Lüftchen. Dann zittert das Wasser und kleine Wellen platschen gegen den Steg. Am anderen Ufer wächst Schilf. Nun, wo das Wasser kräuselt, erkenne ich es mühelos, ohne die Augen zusammen zu kneifen. Schade! Der Wind legt sich. Beim nächsten Mal sollte ich dunkle Gläser auf meine Brille zwicken.

Täuschung

Als ich aufwachte, goss es in Strömen. So griff ich zu langen Jeans, bevor ich mich auf den Weg zur Arbeit machte. Jetzt verziehen sich die Wolken, der Himmel bläut und Schwüle erdrückt mich, wie eine Boa constrictor. Hätte ich bloß Vertrauen gehabt in den Sommer und eine Kurze angezogen!