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Posts

Es werden Posts vom August, 2010 angezeigt.

Handy

Eigentlich kann ich mein Handy nicht leiden. Immer erreichbar. Das ist mir zuwider. Bei den anderen ist das anders. Die will ich erwischen. Richtig Jagdfieber kriege ich, hebt einer nicht ab, als hätt´ ich einen Bock verfehlt oder so ähnlich. Hin und wieder ist Kommunikation per Mobiltelefon echt schwierig. Wie neulich, als ich von der Arbeit heimfuhr und meinen Sitznachbarn belauschte: "I hock im Zug." Pause. "Na. I hock scho im Zug." Pause. "Im Zug hock i und foahr haom."

Kornblume

Die Stirnfransen kitzeln. Ich schiebe sie aus den Augen. Sinnlos, windig wie es ist. In den letzten Wochen wurden aus Kornkammern Stoppelfelder, auf den Wiesen wächst die dritte Mahd. Dieses Feld ist anders. Ähren wogen, als hätte der Sommer erst begonnen. Dazwischen Kornblumen in sattem Blau. Es ist wie mit Menschen. Stimmt das Umfeld, kann was blühen.

Die Sekretärin im Sammelband

Gestern hab ich Post gekriegt. Von der Gemeinde Alberndorf und den Freunden zeitgenössischer Dichtung. Ich hatte Die Sekretärin beim Wettbewerb AKUT 10 eingeschickt. Dementsprechend nervös griff ich nach dem Messer, steckte es oben ins Kuvert und riss den Umschlag auf. Ich freu mich so. Meine Kurzgeschichte wird in der Alberndorfer Anthologie Nr. 4 abgedruckt, die heuer im Freya Verlag erscheint. http://www.freya.at/

Rebhuhn

Wer hat schon mal ein Rebhuhn gesehen? Fasane, die kenne ich - die Hähne orange mit weißem Halsring, unscheinbar die Hennen. Aber das Rebhuhn? Konrad lümmelt auf der Couch, während wir diskutieren. "Rebhühner", erklärt er, "sind kleiner. In Feldrainen brüten sie und auf Traktorwegen. Blöd nicht, wo dort doch der Bauer mit seinen Maschinen auf und ab fährt?" Er rappelt sich hoch, schlurft zum Bücherregal. " Brehms Tierleben , von meinem Ur-Großvater, mal sehen, was die da geschrieben haben, vor hundertdreißig Jahren oder so: Das Rebhuhn bewohnt den größten Teil von Europa . Das war mal."

Tee

Heute trinke ich Tee. Tee hat etwas Heimeliges, finde ich. Besonders gerne mag ich ihn, wenn draußen dicke Wolken hängen und Nebel aus dem Wald aufsteigt. Wie heute. Es könnte auch November sein.