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Es werden Posts vom Dezember, 2012 angezeigt.

Weihnachtsmorgen

Am Weihnachtsmorgen ist der Schnee dahin. Kalte Luft strömt durch das offene Fenster und erfüllt das ganze Haus. In der Föhre zettert die Elster. Eine Taube gurrt dazu. Nach einer Weile Vogelgeplänker mach´ ich das Fenster wieder zu.

Träume

Träume, die zerfallen, sind der Staub, in dem wir neue Wurzeln schlagen.

Auto und Schnee

Ich helfe meinem Auto aus seinem weißen Mantel. Ich werke mit dem Schneebesen. Tausend Flocken wirbeln auf, manche legen sich auf meinem roten Schal. Weiß wie Schnee. Rot wie Blut. Schwarz wie ein Morgen im Winter. Als mein Auto frei ist, schwitze ich.

Krampus

Als ich noch ein Kind war, sagte der wildeste Bursche am Morgen des fünften Dezembers zu uns Schulkameraden: „Auf d´Nacht geh ich mit den Kramperln mit. Dann kum i zu eich allen heim und rassle mit der Kettn.“ Meine Eltern bestellten nie den Nikolaus. Die Geschenke steckte Mama selbst in unsere Schuhe. Ich wusste, dass das in diesem Jahr nicht anders sein würde und freute mich, dass heuer wenigstens der Krampus kommen würde. Erwartungsfroh stand ich abends am Fenster, hatte den Vorhang angehoben und starrte in die schwarze Nacht. Manchmal meinte ich, ich hätte eine Kette rasseln gehört. Aber es waren nur die Kühe im Stall, die beim Hinlegen ihre Ketten bewegten. Irgendwann steckte mich meine Mama ins Bett. Heute morgen grinste mich ein Lebkuchenkrampus durch das Schaufenster an und ich dachte wieder an meinen Schulkameraden.