Ich warte im Supermarkt an der Kassa. Die Lady hinter mir jammert ihrer Bekannten die Ohren voll. Alles wird teurer, aber wirklich alles. Und die Tochter, die will sich ein Tattoo machen lassen. Am Handgelenk. Scheußlich. Was,wenn die Tochter alt wird? Im Alter verzieht sich das Tattoo, weil der Hautumfang zunimmt. Später sitze ich im Bus. Der Typ in der Reihe vor mir jammert. Die Katze hat eine Maus auf dem Teppich verspeist. Jetzt ist der Teppich blutverschmiert. Der Hals gehört dem Vieh umgedreht. Aber dann dreht seine Alte seinen Hals um. Neben mir jammern die Schüler. Der Lehrer ist blöd. Der Busfahrer jammert über den Verkehr. Als ich heim komme jammert mein Hund. Er will was zu fressen. Also setzte ich mich an den Küchentisch, hole Stift und Papier und schreibe: Es gibt immer einen Grund um zu jammern. Jammern ist ein Grundbedürfnis. Lieber gejammert, als gar nichts gesagt. Und weil mein Hund noch immer winselt, schreibe ich: Wer nicht jammert, wird nicht gehört.