Vor mir liegt das Zuckerrübenfeld.
Irgendwo, verborgen zwischen den krautigen Blättern, schreit etwas.
Die Schreie erinnern mich an das Miauen der Mäusebussarde, wenn sie
hoch am Himmel ihre Kreise ziehen. Ich beschatte die Augen. Kein Bussard
in Sicht. Nur Kiebitze stelzen durch die Rübenblätter. Mein Hund jagt mit heraus hängender
Zunge an mir vorbei. Das Miauen im Rübenfeld verstummt. Nur mein
Hund japst in der Stille. Dann geschieht etwas, das ich aus
Tierfilmen kenne. Als hätte einer von ihnen ein Zeichen gegeben, das
meinen menschlichen Augen verborgen blieb, flattern von überall
Kiebitze aus den Rüben – noch hinein ins Himmelblau. Mit miauenden
Schreien stürzen sie auf die Erde nieder. Mein Hund weiß nicht,
wie ihm geschieht, als die Kiebitze auf seinen Rücken hacken. Er
nimmt Reißaus und jagt den Feldweg zurück, den wir gekommen sind. Die verteidigen ihre Küken, denke ich und schaue
den schwarzweißen Vögeln beim Landen zu. Jetzt, wo sie wieder durch
die Rüben staksen, ist alle Eleganz dahin. Einzig das raubvogelhafte
Miauen klingt bedrohlich.
Ich suche meinen Hund.
Ich suche meinen Hund.