Ganz selten ist das Schreiben eine Mühe. Mein Kopf ist dann gespannt, etwa so, als hätte einer im Schädel so ein Ding angebracht – mir fällt jetzt nicht ein, wie das Ding heißt – und das Ding spreizt sich von innen gegen die Schläfen, sodass mein Kopf fast auseinander fällt. Aber von außen hält mein Schädel dagegen, weil so leicht bricht ein Dickkopf wie der meine nicht in zwei Teile. Druck von außen gegen Druck von innen. Ja, so fühlt sich das an, wenn mein Kopf gespannt ist und mir nicht einfällt, was ich schreiben soll und auch nicht, wie das blöde Ding heißt, das Schuld ist an der Plage mit dem Schreiben.
Scheiße! Das Pferd war weg! Mia rannte über die Koppel. Die Cowboystiefel waren kacke. Klar, zum Reiten hatte der kleine Absatz seine Berechtigung. Schließlich wollte Mia nicht wegen glatter Sohlen durch die Steigbügel rutschen und bei einem Sturz womöglich hängen bleiben. Aber auf der Wiese stolperte sie. Huch! Mia schlug mit dem Gesicht auf. Das Gras war warm und weich und roch – eindeutig! Okay, dachte sie resigniert. Alte Indianerweisheit: Ist die Scheiße noch am Dampfen, kann das Pferd nicht weit gelaufen sein. Das bestätigte sich, als Mia sich aufrappelte: Völlig frei – ohne Sattel und Trense – galoppierte ihre Schwester in den Sonnenuntergang. CC0 Pexels