Im Winter mag ich Orangen. Jetzt, wo der Frühling grüßt, mag ich sie immer noch. Doch bei denen Orangen, die vor mir liegen, ist das Weiße so bitter, dass ich es abziehen muss, bevor ich die Spalten essen kann. Ich schimpfe. „Lies mal das Etikett“, sagt meine Schwester im Vorbeigehen, „die sind zum Pressen.“ Auch gut, dann mach ich mir ein Glas Orangensaft.
Scheiße! Das Pferd war weg! Mia rannte über die Koppel. Die Cowboystiefel waren kacke. Klar, zum Reiten hatte der kleine Absatz seine Berechtigung. Schließlich wollte Mia nicht wegen glatter Sohlen durch die Steigbügel rutschen und bei einem Sturz womöglich hängen bleiben. Aber auf der Wiese stolperte sie. Huch! Mia schlug mit dem Gesicht auf. Das Gras war warm und weich und roch – eindeutig! Okay, dachte sie resigniert. Alte Indianerweisheit: Ist die Scheiße noch am Dampfen, kann das Pferd nicht weit gelaufen sein. Das bestätigte sich, als Mia sich aufrappelte: Völlig frei – ohne Sattel und Trense – galoppierte ihre Schwester in den Sonnenuntergang. CC0 Pexels