Alles, wofür ich lebe, ist das wichtig? Schreiben, kochen, bio-kaufen? Nicht, wenn ich an Fukushima denke und ich denke dauernd an die Leute dort. Nicht, wenn ich im nächsten Moment höre, was Experten sagen: Der Gott sei Dank unwahrscheinliche Fall, dass viele Staaten aus der atomaren Energie aussteigen, würde den Ölpreis in die Höhe treiben. Ich will zurück zu den Kannibalen. Wo Experten am Spieß braten. Und träumen will ich auch. Den österreichischen Traum, von der grünen Energie. Doch heute hab ich ausgeträumt.
Scheiße! Das Pferd war weg! Mia rannte über die Koppel. Die Cowboystiefel waren kacke. Klar, zum Reiten hatte der kleine Absatz seine Berechtigung. Schließlich wollte Mia nicht wegen glatter Sohlen durch die Steigbügel rutschen und bei einem Sturz womöglich hängen bleiben. Aber auf der Wiese stolperte sie. Huch! Mia schlug mit dem Gesicht auf. Das Gras war warm und weich und roch – eindeutig! Okay, dachte sie resigniert. Alte Indianerweisheit: Ist die Scheiße noch am Dampfen, kann das Pferd nicht weit gelaufen sein. Das bestätigte sich, als Mia sich aufrappelte: Völlig frei – ohne Sattel und Trense – galoppierte ihre Schwester in den Sonnenuntergang. CC0 Pexels