Ich esse meinen Faschingskrapfen, langsam und mit geschlossenen Augen. Mmh, Marille und Rum. Dabei gibt´s heuer jede Menge Sorten. Erstens, der Krapfen mit Vanillepudding, wenn nicht mein Freund, so doch ein alter Bekannter. Dann der Krapfen mit Schokoüberzug und Streusel, der eigentlich ein verkleideter Donut mit Cremefülle ist. Neu im Angebot: Powidlkrapfen mit Zuckerguss. Flach, als wär einer drauf gesessen. Was ist daran krapfig, wenn er nicht mal rund ist? Mir scheint, ich bin altmodisch.
Scheiße! Das Pferd war weg! Mia rannte über die Koppel. Die Cowboystiefel waren kacke. Klar, zum Reiten hatte der kleine Absatz seine Berechtigung. Schließlich wollte Mia nicht wegen glatter Sohlen durch die Steigbügel rutschen und bei einem Sturz womöglich hängen bleiben. Aber auf der Wiese stolperte sie. Huch! Mia schlug mit dem Gesicht auf. Das Gras war warm und weich und roch – eindeutig! Okay, dachte sie resigniert. Alte Indianerweisheit: Ist die Scheiße noch am Dampfen, kann das Pferd nicht weit gelaufen sein. Das bestätigte sich, als Mia sich aufrappelte: Völlig frei – ohne Sattel und Trense – galoppierte ihre Schwester in den Sonnenuntergang. CC0 Pexels