Am Samstag und am Sonntag regnete es. Gassi gehen mussten wir trotzdem. Als der Regen mehr wurde, stellen wir uns unter einen Baum. Es prasselte dennoch herab. Ich fand das nicht lustig. Mein Hund auch nicht. Er streckte die Schnauze gegen den Wind und schnupperte. Tausend Gerüche, tausend Abenteuer. Aber Frauchen ist aus Zucker. Das ist Pech. Zum Glück für den Hund mussten wir irgendwann ins Haus zurück. Sobald ich meine Hoffnung auf besseres Wetter begraben hatte, sprinteten wir los. Ich geduckt, der Hund bellend und hüpfend vor Glück.
Scheiße! Das Pferd war weg! Mia rannte über die Koppel. Die Cowboystiefel waren kacke. Klar, zum Reiten hatte der kleine Absatz seine Berechtigung. Schließlich wollte Mia nicht wegen glatter Sohlen durch die Steigbügel rutschen und bei einem Sturz womöglich hängen bleiben. Aber auf der Wiese stolperte sie. Huch! Mia schlug mit dem Gesicht auf. Das Gras war warm und weich und roch – eindeutig! Okay, dachte sie resigniert. Alte Indianerweisheit: Ist die Scheiße noch am Dampfen, kann das Pferd nicht weit gelaufen sein. Das bestätigte sich, als Mia sich aufrappelte: Völlig frei – ohne Sattel und Trense – galoppierte ihre Schwester in den Sonnenuntergang. CC0 Pexels