Hui, ist es glatt heute! Ich tripple über die Straße – Blick aufs Eis, Schwerpunkt vorne – und benutze den Arm als Balancierstange. Ein Auto kommt um die Kurve, dunkler Lack, rasantes Tempo. Ich spüre, wie mir das Adrenalin einschießt. Reflexartig tripple ich schneller, ich rudere mit dem Arm, das Auto zischt vorüber. Aufatmen. Alles gut gegangen auf dem Glatteis.
Scheiße! Das Pferd war weg! Mia rannte über die Koppel. Die Cowboystiefel waren kacke. Klar, zum Reiten hatte der kleine Absatz seine Berechtigung. Schließlich wollte Mia nicht wegen glatter Sohlen durch die Steigbügel rutschen und bei einem Sturz womöglich hängen bleiben. Aber auf der Wiese stolperte sie. Huch! Mia schlug mit dem Gesicht auf. Das Gras war warm und weich und roch – eindeutig! Okay, dachte sie resigniert. Alte Indianerweisheit: Ist die Scheiße noch am Dampfen, kann das Pferd nicht weit gelaufen sein. Das bestätigte sich, als Mia sich aufrappelte: Völlig frei – ohne Sattel und Trense – galoppierte ihre Schwester in den Sonnenuntergang. CC0 Pexels