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Raubtier

Ein Pferd, das seinem Reiter vertraut, verwechselt ein Raubtier mit Gott. Ein Mensch, der den Menschen vertraut, scheint mir ein Pferd zu sein.

Kommentare

  1. Und wer nur sich selber vertraut, ist ein einsamer Wolf. uuhhhjjjuhhhhhhjjhhuuu

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  2. Richtig. Was soll man tun? Was schlägst du vor?

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  3. Ich denke, dass unser Eintritt in diese Welt bereits ein Vertrauensbruch ist. Und mit dem fängt alles an.
    Im Mutterleib ist alles, wie es sein soll. Mehr wollen wir gar nicht. Es gibt keine Sorgen. Das Wort »Problem« existiert nicht. Wir sind geborgen, eins mit dem Universum, weil der Mutterbauch das gesamte Universum darstellt. Ja und dann, nach ungefähr neun Monaten bricht diese Welt zusammen. Der größte Vertrauensbruch, den man sich vorstellen kann, passiert. Die Eltern freuen sich wie wahnsinnig, aber das Baby kann das ganz gar nicht teilen. Es fühlt sich verraten, verloren, in eine unsichere Kälte geworfen.
    Mit einem Vertrauensbruch fängt also alles an. Das ist das Erste, was wir über diese Welt erfahren. Sicher, es wird mit der Zeit gemütlicher, aber wir vergessen das nicht. Unser Unterbewusstsein bewahrt diese Erfahrung. Alles, was dann folgt, das Erwachsenwerden, das Leben an sich, geht irgendwie immer auf diesen Anfang zurück.
    Und mit jeder Enttäuschung, mit jedem Vertrauenbruch, werden wir daran erinnert. Dass wir da eigentlich nie heraus wollten. Natürlich geht das nicht, aber wer kennt ihn nicht, den Moment, wo man am Liebsten wieder zurück möchte. Die Füße anwinkeln, Rückwärtsgang rein und zurück in unsere warme Höhle. Zur Not begnügen wir uns mit einer warmen Bettdecke, was nur ein notdürftiger Ersatz ist.
    Aber so ist das Leben nun mal. Wir müssen uns damit abfinden, dass wir noch eine Weile hier sind. Hier, wo alles durcheinander und nichts geordnet ist. Doch wir sind nicht alleine. Wir haben etwas mitbekommen. Diese durch und durch warme Erfahrung im Mutterleib wird uns im Leben zur Orientierung. Wir wollen vertrauen, weil es das schönste und erste Erlebnis unserer Wahrnehmung ist. Und genau darum gibt es eigentlich nur einen Weg. Dem Vertrauen immer wieder eine Chance zu geben. Leben ist Chance. Der Vertrauensbruch ist naturgegeben. Niemand käme auf den Gedanken, die Mutter zu beschuldigen, dass sie uns nicht im Bauch behalten wollte. Die Natur hat das anders vorgesehen. Die Geburt ist eine Erfahrung, die alle Menschen miteinander teilen. Das ist der gemeinsame Ausgangspunkt von allen Menschen. Doch nicht jeder geht gleicht damit um. Jeder entwickelt sich unterschiedlich, zieht andere Lehren daraus und reagiert anderes auf Vertrauenbrüche. Man lernt, sich auf seine Art und Weise durch das Leben zu schlagen. Das soll keine Rechtfertigung sein, wenn sich jemand schlecht verhält. Aber umso schöner, wenn wir Vertrauen erfahren. Vertrauen ist nicht selbstverständlich, es ist von der Natur nicht als Gesetz vorgesehen. Es ist ein Empfindungszustand.
    Was bleibt, ist der Versuch diesen Zustand herzustellen und ein Verständnis für Menschen zu entwickeln, denen das nicht gelingt.
    So wie zwei Menschen durch ihr Zusammenkommen, durch ihr gegenseitiges Vertrauen, neues Leben schenken, so sollten auch wir, immer und immer wieder, Vertrauen weiterschenken. Der nächste Vertrauensbruch kommt. Das ist sicher. Doch ich denke, der gehört dazu, weil Leben bedeutet sich zu entscheiden.

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